Aktivität 3.2: Entscheidungsfindung
AKTIVITÄT ZWEI | |||||
Entscheidungsfindung | |||||
Zweck | Lernziel | Materialien | Zeit | ||
Die Teilnehmer/-innen erkunden, wie sie Entscheidungen treffen. | Es wird Bewusstsein darüber entwickelt, wie Entscheidungen getroffen werden. | Handout “Entscheidungen” | 20 Minuten | ||
Einleitung (erkläre der Gruppe) | |||||||||||||
Erkläre den Teilnehmer/-innen, dass Entscheidungsfindung ein großer Bestandteil des Lebens ist. Jeden Tag treffen Menschen unbewusste und bewusste Entscheidungen. Je mehr sich die Menschen darüber bewusst sind, wofür sie sich entscheiden, desto selbstsicherer können sie sich angesichts ihrer Entscheidungen fühlen und desto mehr wissen sie, ob es richtige Entscheidungen waren oder nicht.
Manche Entscheidungen sind relativ einfach zu fällen, andere sind schwerer. Der Kopf informiert uns, wie wir uns logisch entscheiden würden, und das Herz oder der Bauch geben uns die für die Entscheidungsfindung ebenso wichtige Intuition. Mit einem Strichmännchen aufgemalt auf einem Flipchart können Kopf und Herz/Bauch eingekreist werden und folgender Text dazu geschrieben werden:
Intuition spielt eine wichtige Rolle in der Entscheidungsfindung und Studien zeigen, dass Herz und Bauch wie das Gehirn Neuronen haben, die wichtige Informationen von der Umgebung aufnehmen und den Entscheidungsfindungsprozess unterstützen (Soosalu & Oka, 2012, S. 5). In der Entscheidungsfindung spiegelt der Bauch deine Identität wider, das Herz bezieht emotionale Prozesse und Werte mit ein, und das Gehirn ist für die kognitive Wahrnehmung und das rationale Denken zuständig. Manche Entscheidungen oder Situationen fühlen sich “einfach nicht richtig an”. Wenn dieses Gefühl ignoriert wird, handelt es sich oft um etwas, dass du später bereuen wirst. Dabei ist es wichtig, zwischen Intuition und Impuls zu unterscheiden. Während Impulse undurchdachte Momententscheidungen sind, über die du dir einfach keine Gedanken gemacht hast, spiegelt deine Intution längerfristige Erfahrungen wider und kann deshalb zu guten Entscheidungen führen. Das Wort Entscheidung (auf Englisch “decision”) kommt vom lateinischen Wort “decisio”, das heißt “etwas abschneiden”. Es bedeutet also, dass man eine Möglichkeit wählt und die anderen “abgeschnitten” werden. |
|||||||||||||
Teil Eins | Methode | ||||||||||||
Bitte die Jugendlichen, sich in 4er oder 5er Gruppen einzufinden und teile das Handout “Entscheidungen” aus. Gehe das Handout mit ihnen durch, frage nach Feedback von den Teilnehmer/-innen und ergänze die Antworten mit Informationen anhand der Notizen auf der zweiten Seite. | |||||||||||||
Teil Zwei | Szenarien | ||||||||||||
|
|||||||||||||
Lies das folgende Szenario laut vor, damit die Gruppe weiß, was zu tun ist:Du hast eine schwierige Zeit mit deiner Freundin; du glaubst, dass es an der Zeit ist, die Freundschaft zu beenden. Wie entscheidest du dich, was zu tun ist? Stelle unter Verwendung des logischen und des intuitiven Modells fest, wie du dich entscheiden würdest. Wenn es dir hilft, beziehe ein Beispiel aus deinem Leben ein.
Anmerkung: Ein Prozesshafter Ablauf der Entscheidungsfindung hilft jungen Menschen, selbstbewusst eine Wahl zu treffen. Eine gute Vorgehensweise dabei ist es, alles aufzuschreiben. Wenn alle Möglichkeiten, Pros, Kontras, “worstcase-Szenarien” und Menschen, die es betrifft, aus dem Kopf sind, ist es leichter, alle Information zu evaluieren und sich zu entscheiden. Nur darüber nachzudenken, verwirrt oft nur unnötig. In vielen Fällen ist es gut, eine Entscheidung zeitlich nach hinten zu verschieben, weil später oft mehr Informationen vorhanden sind. Außerdem sollten Entscheidungen – wenn möglich – nicht aus Impulsen heraus getroffen werden, besonders, wenn sie schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringen können. Die Entscheidung auf später zu verschieben gibt dem Problem auch mehr Zeit, sich vielleicht von selbst zu lösen. Für die Szenarien 3 und 4, lade jemanden der Teilnehmer/-innen ein, das Szenario laut vorzulesen und die getroffene Entscheidung mit der großen Gruppe zu teilen. |
|||||||||||||
Diskussion | |||||||||||||
Diskutiert in der großen Gruppe:
|
|||||||||||||
Teil Drei | STOP üben | ||||||||||||
Erkläre, dass bei vielen Vorfällen im Leben aus Gewohnheit heraus entschieden wird und Kurzschluss-Entscheidungen getroffen werden, anstatt innezuhalten und uns mit unserem Kopf oder Herz zu verbinden. Dieses “stoppen” kann manchmal sehr schwierig sein: Im Eifer des Gefechts nehmen wir uns oft nicht die Zeit, tief durchzuatmen, zu beobachten was passiert und erst dann eine Entscheidung zu treffen.Mit ein wenig Übung kann dieser Prozess leichter werden. Es ist okay, Entscheidungen aus Gewohnheit heraus zu treffen. Wenn es sich aber um schwerwiegende Entscheidungen handelt ist es wichtig, sowohl auf den Kopf als auch das Herz zu hören. Das “STOP”-Schema ist hilfreich, um darüber nachzudenken (schreibe folgendes auf die Tafel oder auf ein Flip-Chart und bitte die Jugendlichen, es abzuschreiben): | |||||||||||||
|
|||||||||||||
Materialien | |||||||||||||
Handout: Entscheidungen Handout: Entscheidungsfindung Szenarien Handout: Entscheidungsfindungsmodelle Anhang 2: Verhütungsmittel |